Alleine wohnen: 7 praktische Tipps gegen Einsamkeit

Die Zahl der Menschen, die als Single leben, steigt. Die Gründe sind vielschichtig. Ein Umzug wegen des Arbeitsplatzes, Trennung vom Partner, Auszug der Kinder und vieles mehr führen dazu, dass viele Menschen sich einsam fühlen. Manchen macht es wenig aus, allein zu sein. Für die meisten jedoch ist die Einsamkeit ein echtes Problem.

Ein paar Tipps können Ihnen dabei helfen, das Gefühl der Verlassenheit zu lindern und mit dem Alleinsein besser zurechtzukommen.

  1. „Raus aus der Wohnung!“
    Der wichtigste Tipp zuerst: Raus aus den vier Wänden! Einsamkeit lässt sich nur durch neue Bekanntschaften oder Freundschaften wirksam bekämpfen. Wenn Sie sich einsam fühlen, vergraben Sie sich nicht in den eigenen vier Wänden und treten allenfalls über die sozialen Medien mit anderen in Kontakt. Natürlich kann es hilfreich sein, sich über WhatsApp, Facebook oder Foren mit Gleichgesinnten auszutauschen. Schließlich entwickeln sich dadurch so manches Mal echte Freundschaften. Da funktioniert aber nur, wenn der Kontakt irgendwann real wird – also eine Begegnung im wirklichen Leben stattfindet. Um echte Menschen kennenzulernen, gibt es viele Möglichkeiten. Im Sportverein, der Volkshochschule oder dem Lesekreis der Kirchengemeinde finden Sie Menschen mit gleichen Interessen, mit denen es lohnt, näher in Kontakt zu treten. Im Internet sind viele Gruppen für Ihre Stadt vertreten, denen Sie sich anschließen können, um neue Leute kennenzulernen. Und sprechen Sie doch einfach mal die Nachbarn an. Sie werden überrascht sein, wie gut so ein Gespräch über den Gartenzaum oder im Hausflur gegen Einsamkeit wirkt.
  2. Treiben Sie Sport!
    Körperliche Bewegung setzt Glückshormone frei. Fahren Sie täglich eine Runde mit dem Rad, joggen Sie durch den Wald oder gehen Sie zur Gymnastikstunde des Sportvereins. Das tut nicht nur Ihrem Körper gut, Sie selbst schaffen Platz für positive Gedanken und Erlebnisse. Übrigens treffen Sie gerade beim Sport viele nette Menschen, mit denen sich schöne Freundschaften aufbauen lassen. Schnell finden Sie Gleichgesinnte, mit denen Sie auch außerhalb der Sportzeiten spaziergehen oder sich zu Spieleabenden oder Kinobesuchen verabreden können.
  3. Tun Sie etwas für andere!
    Eines der besten Hilfsmittel gegen Einsamkeit ist Beschäftigung. Wenn Sie etwas zu tun haben, vergessen Sie, dass die Wohnung leer ist und Sie sich einsam fühlen. Es gibt so viele Organisationen, die sich über Ihre ehrenamtliche Hilfe freuen. Ob Sie für ältere Menschen, Familien mit Kindern, Tier- oder Naturschutzprojekte arbeiten möchten, hängt von Ihren persönlichen Neigungen ab. Trauen Sie sich einfach und kontaktieren Sie Vereine oder Gruppen und übernehmen Sie eine Aufgabe. Nichts befriedigt so sehr, als die Tatsache, etwas „Gutes“ getan zu haben. Ganz nebenbei lassen sich wunderbare Kontakte knüpfen zu anderen Menschen, denen es ganz ähnlich geht wie Ihnen.
  4. Wenn die „Decke auf den Kopf fällt
    Diese Situation kennt wohl jeder Single: Sie haben zu nichts Lust, fühlen sich verlassen und können sich nicht dazu aufraffen, etwas in Angriff zu nehmen. Wer nicht schnell dagegen steuert, gelangt in einen Teufelskreis. Einen Versuch wert ist ein Wohlfühlprogramm. Ein langes Bad mit duftendem Badeöl, einer Kerze und einem guten Buch (oder E-Book-Reader) schafft eine angenehme Stimmung und beruhigt. Auch ein spezieller Filmabend kann helfen. Legen Sie eine Liste schöner Filme, die zum Lachen oder Nachdenken anregen, für solche einsamen Abende bereit. Suchen Sie sich ein Hobby, bei dem Sie viel nachdenken müssen. Hirnjogging, Puzzle legen, schwierige Handarbeitsmuster nacharbeiten – diese und andere Freizeitbeschäftigungen lenken Sie ab und verhindern, dass Sie in Ihre Grübeleien versinken.
  5. Sorgen Sie für einen regelmäßigen Tagesablauf!
    Wer sich einsam fühlt, neigt dazu, sich auf dem Sofa oder Bett einzuigeln, freie Tage zu verschlafen und zu vertrödeln. Dabei werden wichtige Dinge aufgeschoben und die Unzufriedenheit wächst mit jedem Tag. Machen Sie sich gerade in der ersten Zeit des Singleseins einen Stundenplan. Stehen Sie morgens immer zur gleichen Zeit auf und nehmen Sie sich Zeit für ein gutes Frühstück. Machen Sie einen Speiseplan, den Sie auch einhalten. Notieren Sie, welche Aufgaben Sie heute erledigen möchten und haken sie nach Beendigung ab. Schaffen Sie ein abendliches Ritual, dadurch kommen Sie schneller zur Ruhe und schlafen viel besser ein – auch wenn im Bett nebenan niemand liegt. Ein gut strukturierter Tagesablauf ohne allzu viel Leerlauf verhindert das Grübeln und lässt Sie mit der Situation des Alleinlebens leichter klarkommen.
  6. Haustiere halten – nicht unproblematisch aber hilfreich
    Nicht jedem ist es möglich, ein Haustier zu halten. Wohn- und Arbeitssituation müssen stimmen, damit die Bedürfnisse von Mensch und Tier gleichermaßen befriedigt werden. Bei der Haltung eines Hundes brauchen Sie die Zustimmung Ihres Vermieters, bei anderen Tieren ist das nicht notwendig. Hunde und auch Katzen dürfen Sie nicht zu lange allein lassen. Wenn Sie es aber arbeitstechnisch einrichten können, sollten Sie über einen Vierbeiner nachdenken. Hunde zwingen Sie dazu, die Wohnung regelmäßig zu verlassen. Auf den Hundegängen begegnen Ihren viele andere Tierfreunde. Gespräche ergeben sich fast automatisch – und manchmal sogar echte Freundschaften, die das Singledasein bereichern. Katzen sind etwas weniger aufwendig in der Haltung. Sie sind aber gute Gesellschafter und vermitteln das Gefühl, dass jemand da ist, der angesprochen und auch einmal gekuschelt werden kann. Einfacher in der Haltung sind Vögel und Fische. Kaninchen und Meerschweinchen sind eine Alternative, wenn Sie sie zu mehreren Tieren halten. Erwiesenermaßen vermindern fast alle Haustiere das Gefühl der Einsamkeit beträchtlich und geben Ihnen zusätzlich eine Aufgabe.
  7. Das Alleinsein genießen lernen
    So unglaublich das für viele Betroffene klingt: Alleinsein hat durchaus positive Aspekte. Niemand stört Sie beim Lesen des neuesten Thrillers, quatscht in die gefühlvolle Szene des Films hinein oder braucht gerade jetzt dringend Hilfe im Haushalt. Ein Single-Dasein bietet die Möglichkeit, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren und den eigenen Gefühlen nachzuspüren. Auch ganz profane Dinge gehören dazu: Das Bad ist immer frei! Niemand schnarcht oder wird durch Ihre Schlafgeräusche genervt. Es gibt keinen Stress wegen offener Schubladen, nicht zugeschraubter Zahnpastatuben oder verlegter Gegenstände. Absprachen sind nicht notwendig. Ganz spontane Aktionen können Sie ohne große Vorbereitungen in Angriff nehmen. So bietet das Single-Dasein eine ganz neue Freiheit – mit der die Betreffenden erst einmal klarkommen müssen, um sie dann aber aus vollen Zügen zu genießen.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass Alleinsein wirklich krankmachen kann. Wenn Sie durch das Alleinwohnen mit depressiven Verstimmungen zu schaffen haben und überhaupt nicht aus dem Tief herauskommen, sollten Sie sich professionelle Hilfe besorgen.

Fühlen Sie sich nach diesen 7 Tipps in ihrer ersten eigenen Wohnung immer noch einsam und alleine? Dann lesen Sie am besten noch diese 4 weiteren praktischen Tipps, die ebenfalls sehr gut gegen Einsamkeit helfen.