Wie viele finanzielle Rücklagen sollten Singlehaushalte bilden?

Im letzten Beitrag ging es darum, verschiedene Kosten im Singlehaushalt zu berechnen und zu überblicken. Hier gehts nun darum, wie du clever finanzielle Rücklagen bildest, um die Kosten dann bezahlen zu können, wenn sie auftreten.

Kredite aufnehmen

Neben Sparen, dem Bilden von Rücklagen und vorausschauendem Denken gibts natürlich auch die Möglichkeit, sein verfügbares Geld zeitnah zu „verballern“ und im Falle des Falles einen Kredit aufzunehmen. Dann wirds halt teurer als es sein müsste und man bezahlt halt einen größeren Anteil von seinem hart erarbeiteten Geld an seine Kreditgeber.

Ich rate da natürlich niemandem zu und ich denke, wer hier mitliest, ist auch nicht so drauf oder ist zumindest dabei, seinen Lifestyle/Umgang mit Geld auf „clever“ umzustellen. Trotzdem wollte ich das Thema „Kredit“ an dieser Stelle mal erwähnen, weil es ja nicht wenige Haushalte gibt, die so drauf sind.

Alternativ zum Kredit kann man als Immobilien-Eigentümer Geld aus einem Immobilien-Verkauf kurzfristig bekommen. Wer in seiner Wohnung wohnen bleiben will, der kommt günstiger mit einem Immobilien-Teilverkauf davon. Im Gegensatz zu einem vollständigen Immobilienverkauf mit Auszug bleibt der Teilverkäufer Eigentümer der Immobilie. Der große Vorteil eines Teilverkaufs besteht darin, dass Sie die Immobilie wie gewohnt weiter bewohnen und nutzen können, da maximal 50 Prozent der Immobilie an den Teilkäufer übergehen.

Hier die clevere Alternative zum Kredit

Die clevere Alternative zum Kredit, wenn mal wieder unvorhergesehene Kosten auftreten, sieht grob folgendermaßen aus.

  • Berechne und schätze erst mal deine monatlichen Kosten.
    (Erst mal nur die fixen Kosten, dann die variablen)
  • Berechne und schätze dann deine quartalsweisen und jährlichen Kosten.
    (Rechne diese Kosten pro Monat um, um zu wissen, wie viele Rücklagen du dafür aufbauen musst.  Für 100€ Haftpflicht pro Jahr solltest du bspw. pro Monat 100/12 = 8,33 € Rücklagen ansparen)
  • Schätze dann deine unerwarteten Kosten.
    (Und rechne das ebenfalls auf den Monat um, um deine nötigen Rücklagen zu kennen)

Wohin mit den finanziellen Rücklagen?

Wer es richtig gut machen will, lässt seine monatlichen Rücklagen nicht auf dem Girokonto „versauern“, sondern überweist sie sich per Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto. Sobald die Zahlungen fällig werden, können sie per Dauerauftrag ebenfalls wieder vom Tagesgeldkonto automatisch aufs Girokonto überwiesen werden. Diese Variante hat mehrere Vorteile.

  1. Man kommt nicht in Versuchung, seine Rücklagen auszugeben, weil sie nicht auf dem Girokonto, sondern auf dem Tagesgeldkonto sind.
  2. Es ist sehr übersichtlich. Die Einrichtung ist natürlich recht aufwändig. Aber wenn es einmalig eingerichtet ist, kann man sehr übersichtlich sehen, wie viele Rücklagen man auf dem Tagesgeldkonto hat. Rücklagen und Geld, das „im Umlauf“ ist, sind hier quasi übersichtlich getrennt.
  3. Das Geld arbeitet so hart wie möglich. Die Zinsen auf dem Girokonto sind mehr oder weniger uninteressant, weil sie so niedrig sind, falls man überhaupt welche bekommt. Auf dem Tagesgeldkonto kommt man schnell an sein Geld und es bekommt dafür trotzdem einigermaßen gute Zinsen. Wer Spaß an der Sache hat bzw. bereit ist, sich immer wieder mal mit Tagesgeldkonten zu befassen, kann mit dem Wechseln von Tagesgeldkonten dann gelegentlich noch ein paar Wechsel- und Neukunden-Boni abstauben und damit dann noch zusätzlich zu den Zinsen etwas Geld verdienen.