Ist es schlimm, wenn mein Konto im minus ist?

Welche Folgen kann es haben, wenn dein Konto im Minus ist? Ist es schlimm?

Wie schlimm es ist, hängt davon ab, ob du (nur) im Dispo bist oder schon dein Konto überzogen hast.

Faustregel:

  1. Dispo-Schulden werden Monat für Monat weniger
    = nicht so schlimm
    Trotzdem abchecken:
    – Hast du überhaupt einen Dispo?
    – Wegen welcher Zahlung ist dein Konto im Minus?
    – Welche Lastschriften erwartest du in naher Zukunft?
  2. Dispo-Schulden werden Monat für Monat nicht weniger
    = schlimm

Saldo, Soll und Haben?
Wenn dir Begriffe und Bezeichnungen rund um die Kontoführung nicht klar sind, dann lerne die Begriffe Saldo, Soll und Haben verstehen.

Konto im Minus: Was jetzt?

Hier bekommst du erste Hilfe, wenn dein Konto im Minus ist und du lernst, was jetzt zu tun ist.

Als erstes müssen wir rausfinden, wie schlimm deine Situation wirklich ist und ob bzw. welche Folgen dir drohen können.
Bewahre deshalb bitte vorerst Ruhe und sehe dir folgende Einstufung an. Sie wird dir zeigen, auf welchem Level dein Konto im Minus ist.

Auf welchem Level bist du bzw. dein Konto?

  1. Konto ohne Dispo im Minus
    Du hast keinen Dispo. Trotzdem ist dein Konto im Minus.
    Was jetzt? – Lese als erstes „Konto im Minus ohne Dispo„!
  2. Konto vorübergehend im Dispo
    Gut. So lange du im Dispo-Bereich bist, droht dir keine Kontosperrung o.ä. Du bezahlst nur momentan relativ hohe Dispozinsen.
    Günstiger ist für dich normalerweise ein Kurzzeitkredit bzw. ein Minikredit (auch Mikrokredit genannt). Diese Art von Krediten kannst du relativ schnell, einfach und ohne viel Paperkram bekommen. Die Zinsen dieser Kredite sind so gut wie immer viel günstiger als deine Dispozinsen. Diese Kredite sind in erster Linie für Leute gedacht, die zum Beispiel wegen einer Anschaffung bis zum Monatsende nicht mit ihrem Geld auskommen und deshalb schnell Geld brauchen, das sie bei ihrer nächsten Gehaltszahlung wieder zurück zahlen können.
  3. Konto oft im Minus
  4. Konto ständig im Minus (aber noch im Dispo)
  5. Kontoüberziehung (Dispo überzogen)

Mit oder ohne Dispo?

Ist dein Konto im Minus obwohl du keinen Dispo hast? Das ist schimm.

Lese auf „Konto im Minus ohne Dispo“ wie weit man ohne Dispo ins Minus gehen kann, was eine Geduldete Überziehung ohne Dispo ist und was du sofort tun solltest, damit von deiner Bank nicht deine Karte oder dein Konto gesperrt wird.

Häufige Fragen

Ist es schlimm, einen Kredit zu haben?

Es kommt drauf an, welche Art von Kredit man hat und warum man den Kredit hat.

Wenn du zum Beispiel einen Konsumkredit hast weil du zum Beispiel Möbel, einen Urlaub oder ein teures Auto finanziert hast, dann ist es dann schlimm, wenn du anschließend Schwierigkeiten hast, den Kredit wieder zurück zu bezahlen.
Ein Kredit kann übrigens auch der Dispo sein, mit dem du dein Konto ins Minus bringst. Nur weil du beim Dispokredit keinen Papierkram gemacht hast, bedeutet dies nicht, dass ein Dispokredit kein Kredit ist. Im Idealfall sorgst du dafür, dass solche unnötigen Kredite erst garnicht entstehen. Falls du schon einen hast, dann solltest du zusehen, ihn möglichst schnell und möglichst günstig wieder auszugleichen.

Falls du einen Dispokredit hast, dann hat dieser im Normalfall sehr hohe Zinsen. Diese erschweren es dir, den Kredit wieder auszugleichen. Falls dein Konto sehr oft im Minus ist oder sogar ständig im Minus, dann solltest du auf jeden Fall eine Umschuldung machen. Und genau dann ist es nicht so schlimm, einen Kredit zu haben.

Wenn du zum Beispiel einen Ratenkredit beantragst, mit dem du deinen Dispo ausgleichst, dann sparst du damit Geld und kannst deine Schulden schneller loswerden. Die Zinsen sind nämlich beim Ratenkredit günstiger als beim Dispokredit. Deshalb bezahlst du weniger Geld an die Bank für die Zinsen und du hast mehr Geld übrig für die Tilgung deines Kredits.

Damit du am Ende nicht wieder in die Schulden gerätst, solltest du sofort während der Umschuldung dein Girokonto im Guthabenbereich führen bzw. den Dispo sperren, sodass dein Konto in Zukunft garnicht mehr ins Minus kommen kann. Du bringst also als erstes dein Konto raus aus dem Minus indem du das Geld aus dem Ratenkredit auf dein Konto einzahlst, sodass es nicht mehr im Minus ist. Danach stellst du dein Konto auf ein Guthabenkonto um. Danach bezahlst du monatlich in Raten deinen günstigen Ratenkredit ab. Am Ende wirst du raus aus den Schulden sein und keine Möglichkeit mehr haben, wieder Schulden zu machen.

Wie lange darf ich im Minus bleiben?

Es kommt drauf an, ob deine Schulden im Dispo-Bereich sind oder nicht.

Schulden im Dispo

Wenn du einen Dispo hast und dieses nicht überziehst, dann darfst du so lange im Minus bleiben wie du willst. Die Bank verdient dann sehr gut an deinen Zinsen und du musst es teuer bezahlen. Niemand wird dir Druck machen, denn du bist letztendlich immer der Dumme.

Kein Dispo & Kontoüberziehung

Wenn du keinen Dispo hast oder du auch deinen Dispo schon überzogen hast, dann darfst du überhaupt nicht im Minus sein. Deine Bank kann dir jederzeit dein Konto sperren, deine Karte sperren und dir einen SCHUFA-Eintrag machen, sodass du in Zukunft Probleme in verschiedensten Bereichen bekommen wirst, die deine Finanzen betreffen (zB Handy kaufen, Wohnung mieten, Finanzierungen bekommen…).

Bankwechsel trotz Minus

Willst du trotz Minus auf dem Konto deine Bank wechseln oder dein Konto schließen? Dann mache die schlau, wie du trotz Konto im Minus einen Bankwechsel und dort ein neues Konto eröffnen kannst.