Der Grundpreis beim Stromtarif und was Singlehaushalte darüber zum Sparen von Strom wissen sollten

Die monatliche Abschlagszahlung des Stromanbieters setzt sich aus zwei Teilen zusammen.

  1. Verbrauchspreis
    Der Verbrauchs- oder Arbeitspreis ist abhängig vom tatsächlichen Strompreis und wird entsprechend der Anzahl genutzter Kilowattstunden errechnet.
  2. Grundpreis
    Die zweite Komponente stellt der Grundpreis dar. Dieser Betrag ist verbrauchsunabhängig und wird für die bloße Bereitstellung der Stromversorgung fällig.

Die Verwendung des verbrauchsunabhängigen Grundpreises beim Stromtarif

Anbieter nutzen die Einkünfte aus diesem Posten für die Bereitstellung der Infrastruktur zur Leistungserstellung. Beispielsweise werden Aufwendungen für Stromzähler, Stromabrechnungen und Wartungen des Versorgungsnetzes durch den Grundpreis refinanziert.

Unterschiede zwischen den Grundpreisen verschiedener Anbieter

Die genaue Zusammensetzung des Grundpreises variiert je nach Stromlieferant. Das führt dazu, dass zwei unterschiedliche Anbieter im gleichen Gebiet bei gleichbleibender Leistung unterschiedliche Beträge ansetzen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Während manch ein Lieferant Teile des Grundpreises in den Kilowattstundenpreis einrechnet, um einen günstigeren Grundpreis zu bieten, setzen andere bevorzugt auf einen günstigeren Arbeitspreis.

Unterschiedliche Grundpreise bei gleichem Anbieter

Einige Stromversorger bieten mehrere Preismodelle an. So gibt es Tarife mit einer Mindestabnahmemenge an Kilowattstunden, wofür der Kunde mit einem niedrigeren Grundpreis entschädigt wird.

Günstig ist nicht immer gut

Ein niedriger Grundpreis kann Kunden anlocken, allerdings sollte dennoch der Gesamtpreis verglichen werden, denn die Grundpreise schwanken zwischen Beträgen unter 50 € und über 150 € jährlich. Ebenso stark schwanken die Preise für eine Kilowattstunde Strom und so kann der Anbieter mit dem günstigsten Bereitstellungspreis am Schluss zu den teuersten gehören.

Empfehlung für den Singlehaushalt

Alleinstehende Personen mit eigener Wohnung verbrauchen zumeist beträchtlich weniger Strom als die durchschnittlichen Haushalte. Deshalb empfiehlt sich hier ein Tarif mit verhältnismäßig hohem Arbeitspreis bei geringem Strompreis. Der Grund: Solche Anbieter legen Bereitstellungskosten auf den Verbrauchspreis um, was dazu führt, dass Kunden mit niedrigerer Stromnutzung geringer beteiligt werden. Dementsprechend günstiger fällt am Ende des Jahres die Rechnung aus.

Der Vergleich kann sich lohnen

Fast die Hälfte der deutschen Haushalte verwendet einen Tarif des Grundversorgers, um Strom zu beziehen. Dies sind jedoch meist recht teure Anbieter, sowohl im Bezug auf den Grund- als auch auf den Arbeitspreis. Ein Wechsel kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln lohnen. Zum einen können beim Grundpreis jährlich bis zu dreistellige Beträge gespart werden, während die Kosten je Kilowattstunde nur marginal oder gar nicht steigen. Darüber hinaus bieten viele Anbieter einmal jährlich einen Bonus für Wechsler, wodurch sich die Zahlungen weiter reduzieren lassen. Kunden sollten ihren aktuellen Tarif auf jeden Fall prüfen und mit dem letztjährigen Verbrauch und der Postleitzahl einen günstigen Anbieter für die eigenen Bedürfnisse ermitteln.

Der Wechsel des Stromanbieters gestaltet sich erstaunlich einfach und das meiste übernimmt der neue Lieferant.