Konto im Minus? Ein 4-Schritte-Plan, wie Sie trotz hoher Dispozinen so schnell wie möglich Ihre Schulden loswerden

Wer in seine erste eigene Wohnung einzieht oder auch mit einem Umzug in eine andere Wohnung bezieht, auf den kommen erst mal eine Reihe von Kosten zu, die teilweise weit über die regelmäßigen Lebenshaltungskosten hinaus gehen.

Die Girokonten vieler (vor allem junger) Menschen geraten in solchen Situationen ins Minus. Wenn man bei seinem Girokonto einen Dispokredit hat, dann funktioniert das auch alles schön bequem und einfach. Man kann mit seiner Geldkarte einfach bequem bezahlen – selbst dann, wenn das Girokonto dabei ins Minus geht.

Im Grunde genommen ist es nicht schlimm, wenn man mal kurzfristig seinen Dispokredit in Anspruch nimmt. Bei jedem können hier und da mal finanzielle Engpässe entstehen, die häufig aber schon mit der nächsten Lohn- oder Gehaltszahlung wieder ausgeglichen werden können. Auf diese Weise bleibt man dauerhaft zahlungsfähig. Die Bank leiht einem mit dem Dispokredit quasi automatisch das (vorübergehend nicht vorhandene) Geld. Und sobald die nächsten Zahlungseingänge auf dem Girokonto eintreffen, wird der Dispo automatisch nicht mehr in Anspruch genommen und man zahlt dafür auch keine Zinsen mehr.

Schwieriger ist es, wenn man sein Girkonto dauerhaft im Minus hat. Die zu zahlenden Dispozinsen werden dann quasi zu einer laufenden Ausgabe im Haushalt. Viele Menschen wissen dabei noch nicht mal, wie hoch die Zinsen sind, die Sie für die Schulden auf ihrem Konto Monat für Monat bezahlen müssen.

Von Seiten der (Online-) Banken besteht gleichzeitig nicht wirklich Interesse daran, die Kunden über die Dispozinsen zu informieren. Denn an diesen Zinsen verdienen die Banken in aller Regel ganz gut.

Was die Banken freut, muss von den Leuten, die ihre Girokonten überzogen haben, letztendlich aber bezahlt werden. Wie viel Geld Sie monatlich bezahlen, wenn Ihr Konto im Minus ist, und wie Sie trotz Girokonto im Dispobereich noch Geld sparen können, erkläre ich auch dieser Seite.

Girokonto überzogen – Was tun?

Wenn Ihr Girokonto die meiste Zeit im Minus ist, dann empfehle ich Ihnen, folgende Punkt Schritt für Schritt abzuarbeiten.

  1. Wie hoch sind Ihre Dispozinsen?
    Wenn Sie die Höhe Ihrer Dispozinen kennen, dann können Sie diesen Schritt überspringen.
    Wenn Sie den Zinssatz für den Dispositionskredit Ihrer Bank nicht kennen, dann finden Sie diesen jetzt heraus. Im schlimmsten Fall können Sie einfach bei der Bank anrufen und danach fragen. Bei Ihren Unterlagen, die Sie beim Eröffnen Ihres Girokontos bekommen haben, muss die Höhe der Dispozinsen aber auch zu finden sein.
    Dispozinsen sind von Bank zu Bank unterschiedlich. Sie liegen meistens zwischen 7,5% pro Jahr und 12,5% pro Jahr.
  2. Wie hoch ist Ihr Dispo-Limit?
    Auch die Höhe Ihres Dispositionskredits sollte Ihnen bekannt sein. Es gibt nämlich noch eine kleine schlechte Nachricht, von der ich Sie leider nicht verschont lassen kann. „Nach dem Dispokredit kommt die Kontoüberziehung.
    Das bedeutet: Wenn Ihr Dispokredit zum Beispiel 1.000€ beträgt und Sie Ihr Girokonto über diesen Betrag hinaus überziehen, dann handelt es sich dabei um eine Kontoüberziehung. Die Zinsen werden dann leider noch teurer als beim Dispokredit.
    Lesen Sie hier auf SingleHaushaltsKosten.de mehr über den Unterschied zwischen einem Dispo und einer Kontoüberziehung!
    Überziehungszinsen liegen derzeit üblicherweise im Bereich von 7,5% pro Jahr bis 17% pro Jahr.
  3. Wie viel Geld können Sie sparen?
    Die vorherigen Punkte drehten sich darum, dass Sie Ihre finanzielle Situation besser verstehen. Dieser Punkt zielt dagegen darauf ab, wie Sie Ihre Situation schnell verbessern können und möglichst bald Monat für Monat weniger Zinsen bezahlen werden.
    Mit einer Umschuldung können Sie sich von einer anderen Bank oder einer Kreditvermittlung Geld leihen und mit diesem Geld Ihr Konto wieder ins Plus bringen. Eine solche Umschuldung macht natürlich nur dann Sinn, wenn Sie für Ihren Umschuldungskredit (deutlich) weniger Zinsen bezahlen als auf Ihrem Girokonto. Aber das ist in aller Regel der Fall. Und deshalb macht es finanziell so gut wie nie Sinn, sein Girokonto länger als einen Monat zu überziehen.
    Machen Sie sich mit einem Online-Kreditvergleich schnell und einfach klar, zu welchen Zinsen Sie sich für eine Umschuldung Geld leihen können! Kreditvergleiche finden Sie über Google wie Sand am Meer. Wenn Sie sich unsicher sind, dann fangen Sie einfach mit dem Vergleich von Smava an, denn dort können Sie (nach Wunsch) gezielt nach Krediten für Umschuldungen und Ablösungen suchen und bekommen schon bei der Eingabe Ihrer Daten eine Abschätzung angezeigt, wie viel Geld Sie mit dem Kredit jeden Monat sparen können.
  4. Bauen Sie Ihre Schulden nach und nach ab!
    Die bisherigen Punkte drehten sich darum, dass Sie Ihre aktuelle finanzielle Situation bestmöglich gestalten und nicht mehr Geld als nötig an Banken oder Kreditinstitute bezahlen. Auf diese Weise verschaffen Sie sich den größtmöglichen finanziellen Spielraum und können endlich wieder aufatmen. Wenn Sie dies erreicht haben, können Sie sich im nächsten Schritt Gedanken um den Abbau Ihrer Schulden machen.
    Wenn Sie mit einer Umschuldung durch einen Ratenkredit die Schulden auf Ihrem Girokonto tilgen, dann können Sie Monat für Monat die Kreditraten bezahlen und sind am Ende der Kreditlaufzeit schuldenfrei. Vorausgesetzt ist natürlich, dass Sie innerhalb dieser Zeit diszipliniert bleiben und Ihr Konto nicht schon während der Abzahlung des Umschuldungskredits wieder überziehen.Aber selbst dann, wenn Sie merken sollten, dass die Ratenzahlungen des Umschuldungskredits für Sie relativ hoch sind und Ihr Konto nach und nach schon wieder ins Minus geht, dann brauchen Sie den Mut nicht zu verlieren. Versuchen Sie in diesem Fall, dass Sie zumindest am Ende besser da stehen als am Anfang. Also konkret: Haben Sie am Ende weniger Schulden als am Anfang! Wenn Sie zumindest dieses (kleine) Ziel erreichen, dann können Sie schon stolz auf sich sein und sagen „Bei mir geht es finanziell nach oben!„.

Wenn Sie die vier Punkte nicht genau so abarbeiten wollen, wie ich sie hier vorgeschlagen haben, dann machen Sie es einfach anders. Es ist bei Geldproblemen immer besser, dass Sie überhaupt aktiv werden und nicht passiv bleiben.

Im Großen und Ganzen ist mein Vorschlag bei den vier Punkten, dass Sie sich als erstes Ihre finanzielle Situation verdeutlichen, als zweites die Dinge tun, die kurzfristig am wirkungsvollsten sind und als letztes sicherstellen, dass sich Ihre Finanzen langfristig positiv entwickeln.