Fußbodenheizung nachträglich einfräsen (für Altbau, Bestandsimmobilien und Sanierung)

Hier finden Sie Tipps, wie Sie eine Fußbodenheizung nachträglich einfräsen lassen können.

Das Nachrüsten einer Fußbodenheizung durch Fräsen ist vor allem in Bestandsimmobilien, im Altbau oder während einer Renovierung oder Gebäudesanierung im Neubau interessant. Auch wenn Sie einen Heizkörper durch eine Fußbodenheizung ersetzen wollen, kann as Einfräsen der Flächenheizung das Mittel der Wahl sein.

Wie funktioniert das Nachrüsten einer Fußbodenheizung durch Fräsen?

Beim Frässystem für Fußbodenheizungen werden im vorhandenen Estrich mit einer Fräsmaschine Kanäle (Schlitze) gefräst.

Die Fräsmaschine kann ungefähr einen Schlitz einer Länge von drei Metern pro Minute fräsen.

  1. Fräsen der Kanäle im Trockenestrich
    Diese Betonfräse fräst die Kanäle so eng, dass die Heizungsrohre anschließend locker, aber nur knapp hinein passen.
    Mit einer speziellen Fräsmaschine können die Kanäle schnell und präzise gefräst werden. Der Staub wird sofort automatisch abgesaugt, sodass der Raum sauber bleibt.
    Die Tiefe der Schlitze kann man bei den Fräsmaschienen Schntttiefenregulierung einstellen. Sie beträgt ungefähr zwei Zentimeter. Die Breite kann durch Anbringung verschieden dicker Fräsblätter reguliert werden.
    Auch eng gefräste Kurven sind mit den speziellen Betonfräsen kein Problem. Der minimale Radius des Schlitzes beträgt in etwa 6 cm.
  2. Rohre verlegen
    Im nächsten Schritt werden die Rohre der Fußbodenheizung in die Kanäle im Boden verlegt.
  3. Verspachteln
    Sofort nachdem die Rohre eingelegt wurden, kann sofort ein Bodenbelag aufgelegt werden. Es kann entweder eine Ausgleichsmasse auf den Estrich und in die Schlitze aufgetragen werden.
    Falls sofort im nächsten Schritt Fliesen verlegt werden, dann kann der Fliesenkleber in einem Arbeitsschritt benutzt werden, um die Rohre in den Schlitzen zu fixieren.

Vorteile

  1. Keine Aufbauhöhe
    Ein großer Vorteil der Frästechnik ist, dass man für die Fußbodenheizung keine Aufbauhöhe benötigt, wie sie beim Nachrüsten einer Trockensystem Fußbodenheizungen notwendig ist. Dieser Vorteil ist vor allem in Altbauten und Bestandsgebäuden wichtig.
  2. Schnelle Installation
    Die Installation einer Nasssystem Fußbodenheizung bis hin zum verlegten Bodenbelag kann sich über Wochen bis Monate hin ziehen. Vor allem beim Sanieren von Altbauten oder Bestandsgebäuden kann die lange andauernde Installation einer Fußbodenheizung mit vielen Nachteilen verbunden sein. Deutlich schneller und unkomplizierter sind die Installationen von Trockensystemen und gefrästen Fußbodenheizungen. Je nach Raumfläche kann das Einfräsen der Schlitze in den Estrich wenige Stunden bis wenige Tage dauern.
  3. Kurze Ansprechzeit
    Genau wie Trockensystem Fußbodenheizungen ist auch beim Fräs-System die Ansprechzeit der Fußbodenheizung angenehm kurz. Weil die Rohre nicht tief im Estrich, sondern im oberen Bereich davon liegen, kann die Wärme schnell an die Raumluf übertragen werden.
  4. Kein zusätzliches Gewicht
    Vor allem bei der Altbausanierung ist es oft wichtig, dass die beschränkte Traglast der Decken nicht unnötig durch ein Heizungssystem beschwert wird.
  5. Verhältnismäßig günstig
    Im Vergleich zu den Alternativen sind die Kosten einer Fußbodenheizung zum Einfräsen relativ niedrig. Sie betragen in etwa 30 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Weitere Kosten enstehen abhängig von der bestehenden Heizungsanlage für das Anschließen der Fußbodenheizung an diese. Hier kann man noch mal mit Kosten von ungefähr 250 bis 500 Euro rechnen.

Nachteile

  1. Ausreichende Estrich Höhe erforderlich
    Der vorhandene Estrich muss meine Mindesthöhe haben, damit eine Fußbodenheizung eingefräst werden kann. Zudem muss die Oberfläche vom Estrich glatte sein. Wenn dies nicht der Fall ist, dann kann vorher eine Ausgleichsmasse aufgebracht werden.
  2. Geringe Heizleistung
    Genau wie Trockenbausysteme haben auch gefräste Fußbodenheizungen eine geringere Heizleistung als Nasssysteme oder Heizkörper. Der Verlegeabstand der Rohre im Boden ist sowohl bei gefrästen (ca. 12,5 cm) als auch bei Trockensystemen viel größer als bei Nasssystemen. Deshalb ist die Heizleistung entsprechend geringer.
  3. Ungleichmäßige Wärmeverteilung
    Im Vergleich zu einem Nasssystem, bei dem sich der Estrich gleichmäßig erwärmt, gibt es beim Betrieb einer Fußbodenheizung zum Einfräsen auf dem Boden sowohl warme als auch kalte Stellen. Dieser Nachteil besteht nicht nur gegenüber Nasssystemen, sondern auch gegenüber Trockensystem Aufbauten. Denn auch beim Trockensystem wir die Wärme aufgrund der verwendeten Wärmeleitplatten einigermaßen gleichmäßig bzw. großflächig auf die Fußboden-Oberfläche übertragen.
  4. Einschränkungen beim Bodenbelag
    Nicht jeder Bodenbelag ist geeignet, um zusammen mit einer eingefrästen Fußbodenheizung verlegt zu werden.
  5. Hohe Kosten im Vergleich zu Heizkörper
    Im Vergleich zu einer Heizung mit normalen Heizkörpern ist eine eingefräste Fußbodenheizung teurer und deutlich aufwändiger zu installieren.
  6. Wärmeverluste nach unten
    Im Vergleich zu anderen Fußbodenheizungs-Systemen gibt es beim Einfräsen keine Wärmeisolation nach unten. Die Estrichplatte sollte deshalb nach unten schon eine ausreichende Wärmedämmung haben, wenn man eine Fußbodenheizung einfräsen will.

Nachteilig kann es sein, wenn der Estrich sehr dünn ist, dass dieser durch die gefrästen Schlitze Risse bekommt. Der Estrich sollte deshalb eine minimale Dicke haben, um eine Fußbodenheizung durch Fräsen darin zu verlegen.

Fußbodenheizung fräsen lassen oder selbst fräsen

Wer eine Fußbodenheizung durch Fräsen nachrüsten will, kann dies von einem Handwerker oder Fachbetrieb machen lassen oder selbst machen.

Wer es selbst machen will, kann sich die spezielle Estrichfräse für Fußbodenheizungen mieten.

Intofloor Fußbodenheizungen

Eine Firma, die sich auf die Installation nachträglich gefräster Fußbodenheizungen spezialisiert hat, ist Intofloor. Die Handwerker dieser Firma kann man deutschlandweit buchen.

Estrichfräse / Fräsmaschine mieten

In fast allen größeren deutschen Städten gibt es verschiedene Möglichkeiten, Betonfräsmaschinen zum Nachrüsten einer Fußbodenheizung zu mieten.

Vermietet werden die Fräsen von einzelnen Handwerkern über Kleinanzeigen, von Handwerksfirmen und von Baumärkten.

Bei folgenden Baumärkten kann man Fräsmaschinen für Fußbodenheizungen mieten.

  • Bauhaus
  • Obi

Alternative Fußbodenheizung mit geringer Aufbauhöhe

Ein weiteres Fußbodenheizungs System, das ebenfalls eine geringere Aufbauhöhe hat als ein Nassestrich System, sind Trockensystem Fußbodenheizungen.

Beim Trockenbau System wird eine Dämmschicht verleg. Darauf kommt dann eine dünne Schicht aus Systemplatten. Auf diese Systemplatten werden anschließend die Heizungsrohre befestigt. Zum Schluss wird alles mit einer Schicht Trockenbau-Estrich oder Fermacell Platten verdeckt.

Alternativ kann man den vorhandenen Estrich raus stemmen und mit einem Nasssystem die Fußbodenheizung inkl. Estrich neu machen.