NFT Basics: Was bedeutet NFT, Smart Contract und was ist Minting?

NFT steht für Non-Fungible Token, also nicht fungible Objekte.

Was bedeutet Fungibilität?
Fungible Güter sind austauschbar und ersetzbar. Wenn sie kaputt gehen, verloren gehen, verbraucht werden oder sonst wie abhanden kommen, dann können sie durch eine Ware gleicher Art ersetzt werden.

  • Beispiel 1 für Fungibilität: Verbrauchsgüter
    Ein Liter Benzin ist eine fungible Ware. Wenn der Liter von einem Autofahrer verbraucht wird, dann kann dieser Autofahrer ganz einfach an jeder Tankstelle mehr davon kaufen.
    Wenn dieser Autofahrer als Vorrat einen 5-Liter-Kanister Benzin in seiner Garage lagert und sein Nachbar gerade Benzin braucht, aber die Tankstelle an dem Tag geschlossen hat, dann kann der Autofahrer seinem Nachbarn diesen 5-Liter-Kanister leihen. Der Nachbar kann dieses Benzin verbrauchen, kann am nächsten Werktag den Kanister wieder an einer Tankstelle volltanken und den vollen Kanister zurückgeben.
  • Beispiel 2 für Fungibilität: Wertpapiere
    Auch Aktien sind fungibel. Wenn ein Anleger eine BioNTech-Aktie besitzt und diese mit einem anderen Anleger gegen eine andere BioNTech-Aktie tauscht, dann ändert sich für beide Anleger nichts. Jede BioNTech-Aktie hat den gleichen Wert. Keine ist mehr wert als die andere. Keine ist einzigartig und alle sind untereinander beliebig austauschbar.
  • Beispiel 3 für Fungibilität: Kunst
    Handgemalte Kunstwerke sind Unikate und deshalb nicht fungibel. Wenn ein solches Kunstwerk zerstört wird, dann kann es nicht ersetzt werden.
  • Beispiel 4 für Fungibilität: Digital geschützte Objekte
    NFTs sind digital geschützte Objekte. Es sind digitale Unikate. Im Vergleich zu einem Coin und einem gewöhnlichen Token sind nicht-fungible Token einmalig.

Kryptowährungen, Token und NFT

Kryptowährungen bestehen aus einer Blockchain und Coins, die als Zahlungsmittel verwendet werden. Diese Coins sind identisch und miteinander austauschbar.

Im Vergleich zu Coins, die einfache Zahlungsmittel sind, werden Token für vielseitigere Anwendungszwecke verwendet. Token haben keine eigene Blockchain, sondern bauen auf einer anderen Blockchain auf (z.B. auf der Blockchain Ethereum, deren Coin Ether (ETH) heißt).

Token können fungibel oder nicht fungibel sein. NFT sind eine Sonderform von Token, die fungibel ist.

Analoge vs. digitale Unikate

Analoge Unikate sind Gegenstände wie Gemälde, einzigartiger Schmuck oder Einzelanfertigungen in der Mode.

Digital gab es bis vor kurzem nicht wirklich Unikate, denn wenn etwas nur aus Nullen und Einsen besteht, dann kann es ganz einfach beliebig oft kopiert / vervielfältigt werden. Eine Kopie ist dabei mit seinem Original identisch. Es ist deshalb bei herkömmlichen, identischen digitalen Gütern nicht bestimmbar, welches davon das Original und welches die Kopie ist.

Um dennoch ein digitales Original von einer Kopie unterscheiden zu können, wurden NFTs erfunden. NFTs funktionieren mit Smart Contracts, also einer Art intelligentem Vertrag. Dieser Vertrag ist ein Programm, das sich selbst ausführen kann. Es enthält das originale Objekt oder einen Link dazu und meist weitere Informationen wie den Entstehungszeitpunkt und eine Transaktionshistorie aller (Vor-)Besitzer. Zusätzlich können weitere Klauseln enthalten sein, wie zum Beispiel, dass dem ursprünglichen Künstler bei jedem Verkauf ein bestimmter prozentualer Anteil der Kaufsumme zusteht.

Ein Smart Contract alleine ist nicht viel wert. Er muss in eine Blockchain eingeschrieben werden, damit er nachvollziehbar und verifizierbar ist. Auf diese Weise kann jeder überprüfen, wem ein bestimmter NFT gehört. Durch dieses Einschreiben in eine Blockchain wird ein NFT selbst fungibel und kann durch Verlinkung eines bestimmten digitalen Dokumentes dieses zu einem digitalen Unikat machen. Ein NFT selbst ist also nur eine Bescheinigung, dass es sich bei einem verlinkten Dokument um ein Original handelt.

Minting

Minting bedeutet „prägen„. Im Zusammenhang mit NFT ist damit das Einschreiben eines NFT in eine Blockchain gemeint.

Bei einem NFT-Kauf ist oft vorher nicht klar, was genau man kauft bzw. welches Kunstwerk man kauft oder wie dieses aussieht, sich anhört oder sonst wie anfühlt. Häufig funktionieren entsprechende Smart Contracts dann so, dass man in dem Moment, in dem man sein gekauftes Kunstwerk zu Gesicht bekommt, gleichzeitig in der Blockchain das entsprechende NFT eingetragen wird. Diesen Vorgang bzw. diesen Moment bezeichnet man als Minting.

NFT Speicherung

NFTs können auf verschiedene Arten gespeichert werden. Wichtig ist nur, dass diese Art der Speicherung im Smart Contract klar geregelt ist.

Ein häufig verwendeter Speicherort ist ein zentraler Server. Hier kann einfach im Smart Contract die URL zum gekauften Dokument angegeben werden. Diese URL kann selbstverständlich im Smart Contract nie mehr geändert werden. Das ist ja genau das Besondere, worum es bei NFTs geht. Wenn ein Server, der ein NFT speichert, irgendwann mal nicht mehr bestehen sollte, dann ist das NFT „kaputt“ (zumindest so lange, bis der Server oder ein neuer Server wieder unter der im Smart Contract verlinkten URL ein Dokument bereit stellt).

Ein weiterer (eher theoretischer) Speicherort für NFTs sind Blockchains. Technisch ist die Blockchain-Technologie derzeit noch nicht geeignet, Daten effizient zu speichern.